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"Zukunft braucht Europa!" - Europa-Union und JEF beim Katholikentag 2024 in Erfurt

Am 1. Juni 2024 organisierten Europa-Union und JEF im Rahmen des Katholikentags in Erfurt Gesprächsrunden im World-Café Format. An drei Thementischen diskutierten insgesamt 170 Teilnehmende aus ganz Deutschland in drei Gesprächsrunden mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments, des Bundestages und des Thüringer Landtages sowie mit Expertinnen und Experten von katholischen Fachverbänden über die Themenbereiche "Demokratie und Europawahl 2024", "Frieden, Migration und Flüchtlinge" sowie "Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklung und Klima".

Eingeleitet wurden alle drei der gut besuchten Diskussionsrunden von Christian Moos, Generalsekretär der Europa-Union Deutschland und Dr. Gabriela Schneider vom Katholischen Büro in Berlin. Anschließend tauchten die Teilnehmenden direkt ein in Diskussionen über aktuelle europapolitische Themen.
Am Tisch zum Thema Demokratie und Europawahl 2024 sorgte die Diversität der Teilnehmenden in den verschiedenen Diskussionsrunden für sehr unterschiedliche Themenfokusse. Während im Gespräch mit Marion Walsmann MdEP und Uta Losem vom Katholischen Büro in Berlin insbesondere die Fragen von ErstwählerInnen Platz fanden, die sich nur begrenzt mit den großen Parteien identifizieren können, wurde in anderen Diskussionsrunden am gleichen Tisch mit Madeleine Henfling (MdL/Die Grünen), Annett Hänel (FDP) und Oliver Rau vom Sekretariat der deutschen Bischofskonferenz intensiv über Transparenz und Defizite des europäischen Wahlsystems und der europäischen Demokratie debattiert. Im Gespräch mit Katja Mitteldorf (MdL) und Clemens Ladenburger von der Europäischen Kommission kamen zudem die Zuständigkeitsbereiche der EU zur Sprache. Heiß diskutiert wurde auch über das Einstimmigkeitsprinzip.
Der zweite Thementisch, der sich mit Frieden, Migration und Flüchtlingen beschäftigte, bot Raum für hitzige Debatten. Doreen Denstädt, Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz in Thüringen plädierte im Gespräch mit Dr. Kerstin Düsch-Wehr vom katholischen Büro in Berlin dafür, dass Flucht nach Europa sicher sein müsse. Expertin Dr. Hannah Adzakpa von der Vertretung der Caritas bei der EU erläuterte die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) und kritisierte die damit einhergehende Beschneidung der Rechte von Geflüchteten. Daneben wurden auch praktische Fragen zur Integration von Geflüchteten und staatlichen Unterstützungsangeboten für Schulen gestellt. CDU-Abgeordneter Jonas Urbach aus dem Thüringer Landtag erläuterte, inwieweit Deutschland insbesondere im Gesundheitssystem auf die legale Einwanderung geschulter Fachkräfte aus anderen Ländern angewiesen ist. Vonseiten der Teilnehmenden wurde bemängelt, dass die deutsche Bürokratie den Integrationsprozess verlangsame, worunter die Einwanderung geschulter Fachkräfte leide. Im Gespräch mit Katrin Göring-Eckardt (MdB) in der dritten Runde wanderte der Gesprächsfokus schließlich zu Waffenlieferungen an die Ukraine, der Rolle der Diplomatie und den globalen Folgen von Kriegen. Die Bundestagsabgeordnete rief den Ursprung ihrer Partei in der Friedensbewegung der 80er Jahre in Erinnerung, zeichnete jedoch eine düstere Zukunft im Hinblick auf die steigende Anzahl von Ressourcenkonflikten. Bezüglich der Unterstützung der Ukraine plädierte sie für das Recht der Ukraine auf Selbstbestimmung und die dafür nötige Unterstützung der EU.
Am Tisch zum Thema Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklung und Klima diskutierten in der ersten Gesprächsrunde Christian Hirte, Bundestagsabgeordneter der CDU und Dr. Gabriela Schneider vom Katholischen Büro in Berlin mit den Teilnehmenden vor allem über Klimaschutz und Energie. In der zweiten Runde wanderte der Themenfokus an diesem Tisch über die Rolle europäischer Werte bis zum Stellenwert von Diplomatie, wobei MdB Michael Roth von der SPD sich im Gespräch mit Johannes Moravitz von der Vertretung der Bischofskonferenzen bei der EU dafür aussprach, die Werte Freiheit und Demokratie in der Welt stärker zu verankern und betonte, es sei „allemal besser, wenn 27 Staaten in einem stickigen Raum zusammenkommen und nach Lösungen suchen, als wenn sich am Ende nicht der mit den besten Ideen, sondern der mit den stärksten Waffen durchsetzt“. Auf die Frage, ob aktuell der richtige Moment sei, über neue Beitritte zur EU zu sprechen, merkte Roth an, dass die Welt nicht nach irgendeiner Blaupause funktioniere. „Wenn man Zuwachs bekommt in der Familie und gleichzeitig das Haus saniert wird, dann ist das sehr kompliziert, noch dafür zu sorgen, dass jeder seinen Platz findet.“ Dennoch könne man nicht einfach warten, bis sich die globale Lage wieder beruhigt, sondern müsse auf den Willen der Beitrittskandidaten eingehen, auch in instabilen Zeiten. In der dritten Gesprächsrunde deklarierte Dr. Jörg Lüer von der Deutschen Kommission Justitia et Pax, dass viel Leid hätte vermieden werden können, wenn man in der Ukraine bereits früher europäische Waffen genutzt hätte. Um dies zu unterstreichen, berichtete er betroffen von seinem Besuch in der Ukraine nach dem Massaker von Butscha. „Die EU ist weit mehr als das Militärische aber es ist alles nichts, wenn wir nicht in der Lage sind, unser Haus zu verteidigen.“, so Lüer. In einer späteren Runde gab Bundestagsabgeordneter Fabian Funke von der SPD Einblicke in das Budget der Bundeswehr und erläuterte, inwiefern sich das Verhältnis zu Russland vom Prinzip „Wandel durch Annäherung“ schrittweise zum Prinzip „Wandel durch Handel“ entwickelt hat, was eine folgenschwere wirtschaftliche Abhängigkeit bedingte. Er rief daher dazu auf, Lehren aus dem russischen Angriff auf die Ukraine zu ziehen. Zum Thema Klimawandel erläuterte der Bundestagsabgeordnete, welche Auswirkungen ein Erstarken der rechtsradikalen Parteien im Parlament bezüglich klimafreundlicher Entscheidungen unter Einbezug des Einstimmigkeitsprinzips zur Folge hätte.
Zum Abschluss stellten die Tischmoderatorinnen und -moderatorine die Ergebnisse der Diskussionsrunden an ihren Tischen kurz vor und ließen die anderen Teilnehmenden so an den Gesprächen teilhaben.

Europa-Union und JEF boten zudem im Theater Erfurt einen Aktionsstand mit Spiel, Spaß und Gesprächen zu Europa an. Viele Teilnehmende des Katholikentages nutzen die Gelegenheit und schauten beim Stand vorbei, informierten sich zu Europa, rätselten über die Flaggen der EU-Länder und bedienten sich beim Infomaterial.

 

Vortrag zur Europawahl am 9.06.24, Bericht

Themen und Kontroversen mit Florian Staudt

 

Die Europa-Union Leverkusen veranstaltete  zusammen mit der Volkshochschule Leverkusen eine Vortragsveranstaltung am Freitag, 26. April 2024 im Forum Leverkusen.

Florian Staudt, Mitglied des Team Europe Direct der Europäischen Kommission in Deutschland war eingeladen, die nötige Überzeugungsarbeit für die Teilnahme an der Europawahl zu leisten. Er hat an der Sorbonne in Paris das Masterstudium der Europawissenschaften abgeschlossen und zahlreiche berufsbedingte Aufenthalte im Ausland,  u.a. in Buenos Aires und Washington, absolviert. Er ist überzeugter Europäer, seine besondere Leidenschaft gilt den deutsch-französischen Beziehungen. 

Florian Staudt   ging in seiner Rede auf die Wichtigkeit der Europawahl am 9. Juni 2024 ein, um Frieden, Freiheit und Demokratie zu erhalten. In der anschliessenden Diskussion mit den Anwesenden Gästen wurden viele Kritikpunkte angesprochen, wie die Aussen- und Sicherheitspolitik,  die  Verteidigungspolitik z.B. im Hinblick auf die Ukraine, die Problematik der Rechtsstaatlichkeit (z.B. Ungarn), die Asylpolitik, die noch viele Fragen offen lässt.  Für die Bürgerinnen und Bürger entsteht oft der Eindruck, dass in der EU nicht mit einer Stimme gesprochen wird. Zudem gibt der zunehmende Rechtsruck vieler europäischer Parteien Anlass zu grosser Sorge. Deshalb ist es umso wichtiger, an der Wahl teilzunehmen, denn in diesem Jahr können  junge Menschen zum ersten Mal bereits nach der Vollendung des 16. Lebensjahres zur Wahlurne gehen.

 

Kreisverb. Leverkusen: Ausstellung Akquise

Ausstellungseröffnung Akquise mit Werken von Eloba 

  

in Form einer Stellenanzeige hat die AG Leverkusener Künstler am vergangnen Sonntag zur Ausstellungseröffnung "Akquise" geladen. Der Vorstand der AG Leverkusener Künstler sucht Ausstellungsbesucher*innen, Kunstfreundinnen und Kunstfreunde! SOWIE Künstlerinnen und Künstler, Mitstreiter*innen, Kunstinteressierte, die sich in der AG für die regionale Kunstszene engagieren wollen.

Elke Müller und ich sind der Einladung unserer Vorstandkollegin der Euopa-Union Leverkusen Eloba gerne gefolgt. Roswitha Arnold, Vorsitzende des Kulturausschuss Leverkusen, eröffnete mit einem Grußwort die Veranstaltung, bevor sich die AG-Vorsitzenden Eloba | Ellen Loh-Bachmann und Klaus Wolf als Redner anschlossen und die Ausstellung offiziell eröffneten. Eloba stellte ihre mitausstellenden Vorstandkollegen Klaus Wolf, Wolfgang Schumacher, Jan Matthiesen und BiKo Heiderose Birkenstock-Kotalla sowie den Entstehungskontext der mitgebrachten Werke ausführlich vor. Bescheiden wie Eloba ist, ließ sie sich selber aus. Elobas Vorstellung holte Klaus Wolf im Anschluss nach und legte einmal mehr dar, was Eloba als Künstlerin, als Mensch und als Europäerin ausmacht. In Anerkennung von Eloba freue ich mich, den vorgetragenen Text mit Ihnen teilen zu dürfen:

Eloba | Ellen Loh-Bachmann 
 
Ausstellung Akquise im Künstlerbunker / 7.5.23 / Eloba hat zur Kollektivausstellung der 5 Vorstandsmitglieder das mit gebracht, was sie ausmacht.
 
Europa – Klima – Weltgeschehen
 
Eloba: Ihre typisch klare Farbgebung ist von Weitem ebenso erkennbar wie ihre Malweise, mit der sie die Welt in Nervenstränge zerlegt. Fotografische Vorbilder hat sie eher selten, bildet keine realen Dinge, Landschaften ab. Selbst wenn sie Wahrzeichen, Flaggen oder Symbole benutzt, ihre gemalten, verschlungenen Geschichten entstehen im Kopf mit Hinweisen auf Gesehenes. Europa, Klima und weltpolitische Situationen zusammen mit dem Wunsch nach Dialog und friedlichem Miteinander (Europarolle, Hallos, Babelplatten)  sind die Themen, die Eloba stets umtreiben.
 
Die täglich einströmenden Nachrichten muss sie sich einfach von der Seele malen wie in ihrer Serie „Fenster zur Welt“, die in schmalen Spalten Missstände in den Blick nimmt. Den Mord an Masa Amani, Auslöser der Frauen-Revolution im Iran. Afghanische Frauen, denen Freiheit und Bildung mit Waffengewalt versagt wird, Niqab, Burka oder stirb. Alles im Namen der Religion, wo Minarette zu Waffen werden und der Selbstmord eines Volkes in Syrien, der vergessene Krieg mit den vergessenen ärmsten Kindern im Jemen oder Vorsicht Nachbar! Die Eskalation Maidan, 2014, der eigentliche Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Die Hommage an Hokusai behandelt die nukleare Katastrophe in Fukushima, und in einer Stadt in China: Smog oder Corona!
 
Auf der anderen Seite Europa. L´union fait la force. Alle Länder der Europäischen Union hat sie bereist und ihr Atelier (auf dem Mond) zeigt im Fenster die Erde mit – natürlich – Europa im Blick. Daneben “Aquarius”, der Mann der Meere mit all den Wassertieren, die wir –noch- sehen können, Hinweis auf Umweltverschmutzung und die Achtsamkeit des Einzelnen, die notwendig ist, um unsere Erde zu retten. Es folgen die Bilder zu Bulgarien, Litauen, Irland, Finnland, die auch auf dem Atelierbild angeschnitten erkennbar sind. Sie arbeitet mit vielen Details, die Geschichten um Geschichten erzählen. Und immer lohnt sich ein zweiter Blick, man wird Neues entdecken, Phantastisches und Reales. 
 
So auch das Polyptychon der Visionen, Gedanken und Phantasien zur Klimarettung, ein Polyptychon, was immer neu angebaut werden soll, solange es halt im Atelier ist. Es beginnt mit einer versmogten, unmenschlichen Stadt. In Reagenzgläsern werden Schadstoff fressende Pflanzen gezüchtet, die, eingeleitet in ein Rohrsystem, die schlechte Lust reinigen sollen. Eingezogen und sauber ausgestoßen wird die Luft durch Vulkane. Symbolisch für die Wiedergeburt ist die Palme im Ei (hier über der Insel Sinai). Das verwobene Netzwerk Mensch, in hundert Sprachen mit 5 Kontinenten, steht im „Glashaus“…, ist dafür verantwortlich, dass grüne Städte entstehen. Der umgedrehte Trichter verweist mit bereits realisierten Neuerungen auf die im Gehirn möglichen Visionen… ElobaWelt!


Noch bis zum 21.Mai 2023 werden Mittwochs und Freitags von 16:00 bis 18:00 Uhr und Sonntags von 15:00 bis 17:00 Uhr Malerei und Objekte von ELOBA Ellen Loh-Bachmann, Klaus Wolf, Wolfgang Schumacher, Jan Matthiesen und BiKo Heiderose Birkenstock-Kotalla in der Galerie Künstlerbunker, Karlstrasse 9, 51379 Leverkusen (Opladen) ausgestellt.