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„Dieses Ungarn gehört nicht mehr zu Europa“ - Statement von EUD-Generalsekretär Christian Moos zum Ausgang der Parlamentswahl in Ungarn

Der Wahlsieg Viktor Orbáns ist eine schlechte Nachricht für Demokratie und Freiheit. Zwar hat es allem Anschein nach keine direkte Wahlfälschung gegeben. Das mediale Trommelfeuer für Orbán und seine faschistoide Ideologie war aber mit fairen Wahlbedingungen unvereinbar. Dies und der kaum noch vorhandene Raum für eine freie und unabhängige ungarische Zivilgesellschaft sowie der Zustand des ungarischen Rechtsstaats erlauben den Schluss, dass Ungarn keine vollwertige freiheitliche Demokratie mehr ist.

Die staatlichen und die privaten Medien, die samt und sonders von Orbáns Leuten gesteuert werden, haben ganze Arbeit geleistet. Das korrupte Netzwerk der Familie Orbán darf sich bestätigt fühlen. Zusätzlich hat der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dem magyarischen „Diktator“, als den Jean-Claude Juncker noch als Präsident der Kommission Orbán bezeichnete, in die Karten gespielt. Viel wesentlicher aber war wohl, dass das Oppositionsbündnis unter den Rahmenbedingungen, die in der ungarischen Scheindemokratie seit Jahren herrschen, keine reelle Chance hatte.

Das Europäische Parlament fordert seit über einem Jahr, dass Ungarn finanziell sanktioniert wird. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür wären mit der so genannten Konditionalität seit dem Herbst 2020 da gewesen. Die Kommission hat einen schweren Fehler begangen, dass sie nicht lange vor der Parlamentswahl entschieden gegen Orbán vorgegangen ist. Die Europäische Union muss nun endlich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Budapest vorgehen. Denn dieses Ungarn gehört nicht mehr zu Europa. Orbán spielt in Bezug auf Moskau ein doppeltes Spiel. Er hat sein Land bewusst politisch voll von Russland und China abhängig gemacht. Er bewundert Putin und Xi, sieht sich selbst als starken Mann eines anderen Europas, eines nationalistischen, autoritären, fremdenfeindlichen und homophoben, in dem die Frau als Gebärmaschine den ihr zugewiesenen Platz hat.

China und Russland rechtfertigen die russische Aggression gegen die Ukraine und die bestehende Ordnung im Übrigen mit dem Argument, sie seien die wahren Demokratien dieser Welt. Ungarn, das hat Orbán mit seiner Popularisierung der „illiberalen Demokratie“ selbst betont, zählt heute eher zu diesen autoritären Staaten als zum politischen Westen, mit dem die EU in Bezug auf ihre Werte und Ziele verbunden ist.

In der Auseinandersetzung zwischen den freiheitlichen Demokratien dieser Welt und den Autokratien des Ostens muss sich in der EU die Spreu vom Weizen trennen. Das ist auch eine wichtige Voraussetzung für die Abwehr des russischen Angriffs, eine Zeitenwende, die nicht nur deklariert, die auch gelebt werden muss. Jetzt hart gegen Budapest vorzugehen, schwächte den westlich-europäischen Zusammenhalt nicht. Ganz im Gegenteil, es stärkte ihn.
 

Christian Moos ist Generalsekretär der überparteilichen Europa-Union Deutschland e.V., Mitglied im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und Mitglied der Konferenz zur Zukunft Europas.

Kreisverb. Leverkusen: Ausstellung Akquise

Ausstellungseröffnung Akquise mit Werken von Eloba 

  

in Form einer Stellenanzeige hat die AG Leverkusener Künstler am vergangnen Sonntag zur Ausstellungseröffnung "Akquise" geladen. Der Vorstand der AG Leverkusener Künstler sucht Ausstellungsbesucher*innen, Kunstfreundinnen und Kunstfreunde! SOWIE Künstlerinnen und Künstler, Mitstreiter*innen, Kunstinteressierte, die sich in der AG für die regionale Kunstszene engagieren wollen.

Elke Müller und ich sind der Einladung unserer Vorstandkollegin der Euopa-Union Leverkusen Eloba gerne gefolgt. Roswitha Arnold, Vorsitzende des Kulturausschuss Leverkusen, eröffnete mit einem Grußwort die Veranstaltung, bevor sich die AG-Vorsitzenden Eloba | Ellen Loh-Bachmann und Klaus Wolf als Redner anschlossen und die Ausstellung offiziell eröffneten. Eloba stellte ihre mitausstellenden Vorstandkollegen Klaus Wolf, Wolfgang Schumacher, Jan Matthiesen und BiKo Heiderose Birkenstock-Kotalla sowie den Entstehungskontext der mitgebrachten Werke ausführlich vor. Bescheiden wie Eloba ist, ließ sie sich selber aus. Elobas Vorstellung holte Klaus Wolf im Anschluss nach und legte einmal mehr dar, was Eloba als Künstlerin, als Mensch und als Europäerin ausmacht. In Anerkennung von Eloba freue ich mich, den vorgetragenen Text mit Ihnen teilen zu dürfen:

Eloba | Ellen Loh-Bachmann 
 
Ausstellung Akquise im Künstlerbunker / 7.5.23 / Eloba hat zur Kollektivausstellung der 5 Vorstandsmitglieder das mit gebracht, was sie ausmacht.
 
Europa – Klima – Weltgeschehen
 
Eloba: Ihre typisch klare Farbgebung ist von Weitem ebenso erkennbar wie ihre Malweise, mit der sie die Welt in Nervenstränge zerlegt. Fotografische Vorbilder hat sie eher selten, bildet keine realen Dinge, Landschaften ab. Selbst wenn sie Wahrzeichen, Flaggen oder Symbole benutzt, ihre gemalten, verschlungenen Geschichten entstehen im Kopf mit Hinweisen auf Gesehenes. Europa, Klima und weltpolitische Situationen zusammen mit dem Wunsch nach Dialog und friedlichem Miteinander (Europarolle, Hallos, Babelplatten)  sind die Themen, die Eloba stets umtreiben.
 
Die täglich einströmenden Nachrichten muss sie sich einfach von der Seele malen wie in ihrer Serie „Fenster zur Welt“, die in schmalen Spalten Missstände in den Blick nimmt. Den Mord an Masa Amani, Auslöser der Frauen-Revolution im Iran. Afghanische Frauen, denen Freiheit und Bildung mit Waffengewalt versagt wird, Niqab, Burka oder stirb. Alles im Namen der Religion, wo Minarette zu Waffen werden und der Selbstmord eines Volkes in Syrien, der vergessene Krieg mit den vergessenen ärmsten Kindern im Jemen oder Vorsicht Nachbar! Die Eskalation Maidan, 2014, der eigentliche Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Die Hommage an Hokusai behandelt die nukleare Katastrophe in Fukushima, und in einer Stadt in China: Smog oder Corona!
 
Auf der anderen Seite Europa. L´union fait la force. Alle Länder der Europäischen Union hat sie bereist und ihr Atelier (auf dem Mond) zeigt im Fenster die Erde mit – natürlich – Europa im Blick. Daneben “Aquarius”, der Mann der Meere mit all den Wassertieren, die wir –noch- sehen können, Hinweis auf Umweltverschmutzung und die Achtsamkeit des Einzelnen, die notwendig ist, um unsere Erde zu retten. Es folgen die Bilder zu Bulgarien, Litauen, Irland, Finnland, die auch auf dem Atelierbild angeschnitten erkennbar sind. Sie arbeitet mit vielen Details, die Geschichten um Geschichten erzählen. Und immer lohnt sich ein zweiter Blick, man wird Neues entdecken, Phantastisches und Reales. 
 
So auch das Polyptychon der Visionen, Gedanken und Phantasien zur Klimarettung, ein Polyptychon, was immer neu angebaut werden soll, solange es halt im Atelier ist. Es beginnt mit einer versmogten, unmenschlichen Stadt. In Reagenzgläsern werden Schadstoff fressende Pflanzen gezüchtet, die, eingeleitet in ein Rohrsystem, die schlechte Lust reinigen sollen. Eingezogen und sauber ausgestoßen wird die Luft durch Vulkane. Symbolisch für die Wiedergeburt ist die Palme im Ei (hier über der Insel Sinai). Das verwobene Netzwerk Mensch, in hundert Sprachen mit 5 Kontinenten, steht im „Glashaus“…, ist dafür verantwortlich, dass grüne Städte entstehen. Der umgedrehte Trichter verweist mit bereits realisierten Neuerungen auf die im Gehirn möglichen Visionen… ElobaWelt!


Noch bis zum 21.Mai 2023 werden Mittwochs und Freitags von 16:00 bis 18:00 Uhr und Sonntags von 15:00 bis 17:00 Uhr Malerei und Objekte von ELOBA Ellen Loh-Bachmann, Klaus Wolf, Wolfgang Schumacher, Jan Matthiesen und BiKo Heiderose Birkenstock-Kotalla in der Galerie Künstlerbunker, Karlstrasse 9, 51379 Leverkusen (Opladen) ausgestellt.